Ein Meister des alltäglichen Wahnsinns als wahre „bildlich“ treffende Aussage gegen Größenwahn, Verschwendung, Umweltzerstörung, politische Gedankenlosigkeit sowie generell ein spiegelhaftes Aufzeigen der beobachteten (österreichischen) Gesellschaft und Kultur.

Fremdwährungen (c) G. Haderer 2016
EMPFEHLUNG: besonders sehenswert 28. Februar bis 20. November 2016 im Karikatur Museum Krems
Haderers bislang umfangreichste Ausstellung beweist, dass Satire weit über gezeichnete Cartoons und Kabarett hinausgeht. In größtenteils Cartoons „stochert“ Haderer seit über 30 Jahren in den „Innereien“ unserer Welt und gehört sicherlich zu den wichtigsten Cartoonisten in D-A-CH. Er traut sich Tabus nieder zu reißen, beobachtend und „voyeuristisch“ derart auf den Punkt zu bringen, was sich viele von uns denken, aber aus „political correctness“ nicht anzusprechen wage.
Landeshauptmann Pröll hob in seiner Eröffnungsrede sehr gut den Sukkus zu Cartoons und Karikatur hervor: „… Eine schnelle Botschaft mit bleibendem Eindruck… In der Politik und Gesellschaft wird es jedoch schwieriger weil es immer mehr Anpassung gibt…“ Er unterstrich somit die Rolle des Cartoons und Genre Karikatur, nicht nur als erster Förderer, des nunmehr 15 jährigen, in Österreich einzigartigen, Karikaturmuseum an welches der Bund als nicht förderungswürdig (bis heute) zweifelte, obwohl Kunstminister Ostermayer doch unter den Ausstellungsbesuchern war …
Der Schauspielerin Katharina Stemberger gelang es brillant in ihrer Laudatio sowohl die Empfindungen des schaffenden Künstler Haderer als auch jene der Betrachter und Betrachterin besonders anzusprechen. „… Inspiration als Leichtigkeit des Plauderns … Das Geheimnis aus Kreativität, Rätsel und das „trotzig lausbubige“ im Bild zu finden und dennoch weiter hinter den Vorhang zu schauen … und auf jeden Fall … ein Spüren … der Zustimmung“
Das Karikaturmuseum schafft mit seinem Dir. G. Gusenbauer als Kurator dieser

Wandertag (c) G. Haderer 2016
Ausstellung auch besondere Highlights: Erstmalig werden Haderers großformatige Ölgemälde gezeigt. Haderer inspirierte sich hier des italienischen Malers Michelangelo Merisi da CARAVAGGIO (1571-1610), welchen er studierte. Haderer nutzt in der Umsetzung auch die Stärken Carravagios wie Komposition und Lichtführung und verstärkt gemeinsame Werte wie Spott, Kritik und Hohn meisterhaft (insbesondere bei kirchlichen Themen – was auch eine griechische Verurteilung wegen Religionsbeschimpfung beweist)
Ein anderer , fast versteckter, Highlight ist die Cartoon Porträt Karikatur Haderers (im unteren Saal) welche durch Subtilität, teilweise mit entsprechenden zugehörenden politisch „korrekten“ Farbstrichen, so manche österreichische Amtsträger und Amtsträgerin gekonnt „darstellt“. Obwohl der Strich sich sicherlich von der klassischen Karikatur abhebt, sind doch Parallelen zu so mancher Kulturkarikatur der, in ihrem Genre einzigartigen, weiblichen österreichischen Karikaturistin Prof. Winnie Jakob (1927-2012) zu erkennen.
Die Ausstellung ist ein Muss für jede/n Kulturinteressierte/n oder für bildliche Einblicke in die „wahre österreichische Seele“ …