Die Ausstellung zum 90. Geburtstag (18. März) der Zeichnerlegende IRONIMUS Arch. Gustav „Gustl“ PEICHL zeigt neue, bislang unveröffentlichte Cartoons aus dem

Portrait Peichl Fotocredit Residenz Verlag
„Unruhestand“. Über 60 Jahre hat der Karikaturist mit spitzer Feder das politische Zeitgeschehen aufs Korn genommen, ehe er sich Ende 2014 zur Ruhe setzte. Erstmals nun zu sehen eine Ausstellung mit seinen besten nicht politischen Zeichnungen: feinsinnige Cartoons und Karikaturen mit inhaltlichen hintergründigen Beobachtungen, die mit der Doppelbödigkeit des Lebens und der Kunst spielen – und uns die Absurdität der kleinen, alltäglichen Momente vor Augen führen.
Bei der Eröffnung, mit rd. 400 Gästen, am Samstag den 3. März nach Begrüßung und Einführung durch Dir. Gusenbauer sprach Gerhard Haderer eine fulminante freie Laudatio, nicht nur als Künstlerkollege und Freund, und bezeichnete die Werke Peichls als „Oeuvre der österreichischen Zeitgeschichte“.

LH J. Mikl-Leitner mit Dir. G. Gusenbauer) (Fotocredit Kunstmeile Krems/C. Redtenbacher
Auch Landeshauptfrau Hanni Mikl-Leitner würdigte zur Eröffnung den Architekten Gustav Peichl sowie den Zeichner IRONIMUS nicht nur das Haus des Karikatur Museum welches seine Handschrift trägt, sondern ob der Inhalte des Hauses, welches mit steigenden Besucherzahlen (zuletzt über 75. 000), ein europäisches und österreichisches Unikat in Niederösterreich und Erfolgsmodell seiner Art für Cartoon, Comic und Karikatur im zeitgenössischen und historischem auftragsgemäß darstelle. Sie lobte nicht nur das Geburtstagskind IRONIMUS sondern auch Dir. G. Gusenbauer für seine Umsetzungen sowie den Kurator Markus Peichl (Sohn von Ironimus). Sie unterstrich generell die hohe Verantwortung des Karikaturisten/Karikaturistin in der Gesellschaftskritik nicht nur als kritischen mit Leichtigkeit, Humor und Spaß, mit wenig Strichen, in kurzen Sequenzen das Wesen des Menschen und das jeweilige Thema erfassend aufzuzeigen, sondern insbesondere einen Anstoß zum Nachdenken zu geben.
Als „Geburtstagsüberraschung“ erhält IRONIMUS ein Album mit Fotobox Bildern sämtlicher Eröffnungsbesucher.

MA Jakob, WINart Archiv Prof Winnie JAKOB
Ironimus arbeitete als Karikaturist für diverse Zeitungen im deutschsprachigen Raum. Mit mehr als 12.000 Karikaturen, über 30 Büchern und rund 100 Ausstellungen blickt er auf eine beispiellose Karriere zurück, seine ORF-Sendungen Die Karikatur der Woche und Der Jahresrückblick in der Karikatur erreichten ein Millionen-publikum. Unter seinem bürgerlichen Namen wurde er als Architekt bekannt, zum Beispiel durch den Bau der ORF-Landesstudios in Graz, Innsbruck, St. Pölten etc., Anbau des Städel Museums in Frankfurt, der Bundeskunsthalle in Bonn, der Messe Wien und des Karikaturmuseum Krems.

Held der Eroberung, 1958, Tusche IRONIMUS Archiv Foto MJ Press
Die Ausstellung, im kleinen Peichl Kabinett, von Gottfried Gusenbauer, künstlerischer Direktor des Karikaturmuseum Krems, und Markus Peichl, Galerist und IRONIMUS’ Sohn, kuratiert. Sie zeigt an die 90 Zeichnungen aus den Jahren 1948 bis 2018, darunter neue, bislang unveröffentlichte Blätter, die erst vor Kurzem entstanden sind.
BUCHTIP:

Cover: Residenz Verlag
„IRONIMUS Cartoons 1948-2018“ Sohn Markus PEICHL als Herausgeber dieses
Buches im RESiDENZ VERLAG kürzlich erschienen und zeigt eben eine Auswahl an Zeichnungen 1948-2018, welche sich teilweise in der Ausstellung wiederfinden.
ISBN: 9783701734535, 216 Seiten, Hard Copy, € 22,-

Ironimus zeichnet Bruno Kreisky, Tusche WIN 1985
R A N D B E M E R K U N G:
IRONIMUS hat mit seiner bereits verstorbenen Kollegin Prof. Winnie JAKOB „WIN, Winnie“ (1927-2012) vieles gemeinsam. Sie haben beide familiäre Geschichte aus Böhmen & Mähren. Sie haben beide ähnliche Karrieren bis auf den Punkt Architektur. Der „Mann“ Peichl setzte sich jedoch mehr durch, nicht nur durch politische Karikaturen, sondern auch in der damals männlich dominierten Kunst- und Medienszene, während die einzige österreichische weibliche Kulturkarikaturistin WIN allmählich in Vergessenheit gerät…
IRONIMUS sagte über WIN: “….eine außerordentlich begabte und anerkannte Künstlerin, aber ein schwieriger Mensch…“, so der Maestro über die Maestra.