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EUROCATURE:Kongress der Cartoonisten, Illustratoren und Karikaturisten

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EPIC! EUROCATURE XXL 23.-28. März 2018

Seit 2013 gibt es das „Megaevent“- der Kongress der Cartoonisten, Illustratoren und Karikaturisten- mit ausgewählten internationalen und österreichischen modernen Cartoonisten/Karikaturisten und Illustratoren mit einer Serie von Vorträgen, Workshops, „live acts“– man kann sich porträtieren lassen- und eine abschließende Großausstellung samt Prämierung in diversen Kategorien (u. a. Best Studio Piece, Best Exaggeration, Best Traditional Art, Best Digital Art) diesmal wird die Abschluss Ausstellung im Karikatur Museum Krems stattfinden. Das Karikatur Museum Krems war auch in den vergangenen Jahren auch immer wieder eine Pflicht Station.

Noch immer ist dieser Kunstbereich von Männern dominiert, daher nur wenig weibliche Teilnehmerinnen. Doch es sind mehr als zu Zeiten von WIN (Prof. Winnie Jakob 1927-2012) der bislang einzigen österreichischen Kulturkarikaturistin oder der deutschen Cartoonistin/Karikaturistin Marie Marcks (1922-2014)

Schön wäre es, wenn bei der nächsten EUROCATURE auch Werke vergangener anerkannter Künstler/Künstlerinnen der Karikatur exemplarisch ausgestellt werden könnten.

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WINart Archiv, erschienen im Kurier 09.07.1960 WINnie Jakob

Ursprünglich waren diese Kongresse in Frankreich, Heimat von Astérix & Obélix, sowie in Belgien, Heimat von Tintin & Milou (Tim & Struppi) angesiedelt und fanden nicht jährlich statt. Auch in Spanien und Marokko fanden ähnliche Treffen statt.

Seit 2013 hat Österreich jährlich diese Ehre, Anfangs hieß es EUROCON und ist heute unter EUROCATURE international bekannt und etabliert. Auch heuer ist die Veranstaltung bereits ausverkauft.

Es ist nicht die klassische Karikatur oder der Comic Cartoon- der feine Strich mit der spitzen Feder in Tusche im klassischen Schwarz-weiß- sondern eher die opulente überwiegend bunte Darstellung von Persönlichkeiten, wie wir sie von Großauflagen Medien oder Straßen-Porträtisten in touristischen Innenstädten im Sommer kennen.

Dennoch ist nicht zu verkennen, dass diese Kunstform ihre Wurzeln in der Karikatur hat. Ferner ist der Einzug der digitalen Zeichnung eine Herausforderung der diese Kunstrichtung, auch durch 3D Darstellungen, sehr bereichert.

Weitere Infos : www.eurocature.org oder www.facebook.com/eurocature?fref=ts

Die Namen der modernen internationalen Cartoonisten/Illustratoren und Karikaturisten Szene (Auszug):

2018 Wien/Krems: Anton Emdin, Lip Comarella, Stefan Nützel, Agnès Jacquelin (Aka Abel Joachim Crayon), Rui Duarte, Lode Op De Beeck, Allan Buch, Christian Gschöpf, Kelly Whynot, BRBadHei, Patrick Strogulski, Regina Vetter, Theodossis Teneketzidis, Thijs Wessels, Christian Stellner, Axel Krauss, Dominik Zeillinger, Samuel KingDavis, Jacques Thijs, Lucy Hobrecht, Joachim Rick, Susanne Zeiner, Michael Zeiner, Florian Taker, Siv Grethe Bøhn-Pettersen, Raimund Pulz.

2017 Wien: Bruno Tesse, Johanna Veerenhuis, Joaquin Aldeguer, Valentin Chibrit, Marvin Lorenz, Roberto Freire, Martin Fitz, Martin van Gelder, Joachim Rick, Angelo Baiocchi, Mouna Amaout, Jeanet Willems, Karel Op De Beeck, Manny Avetisyan, Radu Cletiu, Stefan Kahlhammer, Michael Graessle, Regina Vetter, Patrick Strogulski, David Op De Beeck, Lode Op De Beeck, Lucy Hobrecht, Axel Wilhelm Krauss, Christian Gschöpf, Raimund Pulz, Hermann Klement, Thomas Kleinberger, Michael Kaiser, Michael Wittmann, Patrick Lichtenecker, Bernd Weidenauer, Gregor Pirker, Agnès Jacquelin, Jasper Vandecruys, Jan Op De Beeck, Daniel Stieglitz, Gerald Koller, Birgit Vlk, Xi Ding.

2016 Wien: Thomas Fluharty, Birgit Vlk (A), Olle Magnuson, Petar Pismetrovic, Marion van de Wiel, Jan op de Beeck (BE), Ralf Ricker, Tasiir Franz, Siv Grethe Bøhn-Pettersen, Patrick Lichtenecker, Herrmann Klement, Bernd Weidenauer, Gregor Pirker, Allan Buch, Agnès Jacquelin, Birgit Vlk, Xi Ding.

2015 Wien: Maria Picasso Piquer, Nolan Harris, Xi Ding, Bruce MacKinnon, Anthony Geoffroy, Bernd Weidenauer (A), Birgit Vlk (A), Bob Krieger, Aaron, Jan, Michael Josenko, Michael Wittmann, Patrick Strogulski (D), Raimund Pulz, Ralf Ricker, Christian Stellner.

2014 Wien: Thierry Coquelet (F), Paul Moyse, Court Jones, Jason Seiler, Xi Ding, Ralf Ricker, Abel Joachim Crayon, Patrick Strogulski (D), Allan Buch, Thomas Aigelsreite.

2013: Jean Mulatier (F), Jan Op De Beeck (BE), Jason Seiler (USA), Nate Kapnicky (USA), Sebastian Krüger, Abel Joachim Crayon, Allan Buch, Amy Aboud, Alberto Russo, Bernd Ertl, Birgit Vlk (A), Brian Main, Boris, Carlos Carcoma, Christian Gschöpf, Christian Stellner, Christof Stanits, LORCA, David op De Beeck, Eric Goodwin, Gerald Koller, Hermann Klement, Jakob Kohlmayer, Jasper Vandecruys, Jeff Bell, Joachim Rick, Josu Maroto, Le Maëster, Martin Fitz, Marvin Lorenz, Memis Agar, Michael Pleesz, Michael Wittman, Michael Jesenko, Nosrat Abdosheykhi (Nasrin Sheykhi), Ralf Ricker, Tasiir Franz, Thomas Lebeltel, Thomas Moor, Vinzenz Schüller, Xi Ding.

IRONIMUS 90 im Karikatur Museum Krems 3. März bis 27. Mai 2018 SEHENSWERT

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Die Ausstellung zum 90. Geburtstag (18. März) der Zeichnerlegende IRONIMUS Arch. Gustav „Gustl“ PEICHL zeigt neue, bislang unveröffentlichte Cartoons aus dem

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Portrait Peichl Fotocredit Residenz Verlag

„Unruhestand“. Über 60 Jahre hat der Karikaturist  mit spitzer Feder das politische Zeitgeschehen aufs Korn genommen, ehe er sich Ende 2014 zur Ruhe setzte.  Erstmals nun zu sehen eine Ausstellung mit seinen besten nicht politischen Zeichnungen: feinsinnige Cartoons und Karikaturen mit inhaltlichen hintergründigen Beobachtungen, die mit der Doppelbödigkeit des Lebens und der Kunst spielen – und uns die Absurdität der kleinen, alltäglichen Momente vor Augen führen.

Bei der Eröffnung, mit rd. 400 Gästen, am Samstag den 3. März  nach Begrüßung und Einführung durch Dir. Gusenbauer sprach Gerhard Haderer eine fulminante freie Laudatio, nicht nur als Künstlerkollege und Freund, und bezeichnete die Werke Peichls als „Oeuvre der österreichischen Zeitgeschichte“.

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LH J. Mikl-Leitner mit Dir. G. Gusenbauer) (Fotocredit Kunstmeile Krems/C. Redtenbacher

Auch Landeshauptfrau Hanni Mikl-Leitner würdigte zur Eröffnung den Architekten Gustav Peichl sowie den Zeichner IRONIMUS nicht nur das Haus des Karikatur Museum welches seine Handschrift trägt, sondern ob der Inhalte des Hauses, welches mit steigenden Besucherzahlen (zuletzt über 75. 000), ein europäisches und österreichisches Unikat in Niederösterreich und Erfolgsmodell seiner Art für Cartoon, Comic und Karikatur im zeitgenössischen und historischem auftragsgemäß darstelle. Sie lobte nicht nur das Geburtstagskind IRONIMUS sondern auch Dir. G. Gusenbauer für seine Umsetzungen sowie den Kurator Markus Peichl (Sohn von Ironimus). Sie unterstrich generell die hohe Verantwortung des Karikaturisten/Karikaturistin in der Gesellschaftskritik nicht nur als kritischen mit Leichtigkeit, Humor und Spaß, mit wenig Strichen, in kurzen Sequenzen das Wesen des Menschen und das jeweilige Thema erfassend aufzuzeigen, sondern insbesondere einen Anstoß zum Nachdenken zu geben.

Als „Geburtstagsüberraschung“ erhält IRONIMUS ein Album mit Fotobox Bildern sämtlicher Eröffnungsbesucher.

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MA Jakob, WINart Archiv Prof Winnie JAKOB

Ironimus arbeitete als Karikaturist für diverse Zeitungen im deutschsprachigen Raum. Mit mehr als 12.000 Karikaturen, über 30 Büchern und rund 100 Ausstellungen blickt er auf eine beispiellose Karriere zurück, seine ORF-Sendungen Die Karikatur der Woche und Der Jahresrückblick in der Karikatur erreichten ein Millionen-publikum. Unter seinem bürgerlichen Namen wurde er als Architekt bekannt, zum Beispiel durch den Bau der ORF-Landesstudios in Graz, Innsbruck, St. Pölten etc., Anbau des Städel Museums in Frankfurt, der Bundeskunsthalle in Bonn, der Messe Wien und des Karikaturmuseum Krems.

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Held der Eroberung, 1958, Tusche IRONIMUS Archiv Foto MJ Press

Die Ausstellung, im kleinen Peichl Kabinett, von Gottfried Gusenbauer, künstlerischer Direktor des Karikaturmuseum Krems, und Markus Peichl, Galerist und IRONIMUS’ Sohn, kuratiert. Sie zeigt an die 90 Zeichnungen aus den Jahren 1948 bis 2018, darunter neue, bislang unveröffentlichte Blätter, die erst vor Kurzem entstanden sind.

BUCHTIP: 

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Cover: Residenz Verlag

„IRONIMUS Cartoons 1948-2018“ Sohn Markus PEICHL als Herausgeber dieses

Buches im RESiDENZ VERLAG kürzlich erschienen und zeigt eben eine Auswahl an Zeichnungen 1948-2018, welche sich teilweise in der Ausstellung wiederfinden.

ISBN: 9783701734535, 216 Seiten, Hard Copy, € 22,-

IronimusKreiskyWIN

Ironimus zeichnet Bruno Kreisky, Tusche WIN 1985

R A N D B E M E R K U N G:

IRONIMUS hat mit seiner bereits verstorbenen Kollegin Prof. Winnie JAKOB „WIN, Winnie“ (1927-2012) vieles gemeinsam. Sie haben beide familiäre Geschichte aus Böhmen & Mähren. Sie haben beide ähnliche Karrieren bis auf den Punkt Architektur. Der „Mann“ Peichl setzte sich jedoch mehr durch, nicht nur durch politische Karikaturen, sondern auch in der damals männlich dominierten Kunst- und Medienszene, während die einzige österreichische weibliche Kulturkarikaturistin WIN allmählich in Vergessenheit gerät…

IRONIMUS sagte über WIN: “….eine außerordentlich begabte und anerkannte Künstlerin, aber ein schwieriger Mensch…“, so der Maestro über die  Maestra.

Georges PRÊTRE reiht sich in das Panthéon der großen Dirigenten

Georges PRÊTRE reiht sich in das Panthéon der großen Dirigenten wie Böhm, Harnoncourt, Karajan, Knappertsbusch, Krips, Mitropoulos, Ormandy, Ozawa, Paumgartner, Richter, Schuricht, Stein, und die vielen anderen großen Dirigenten. Die „Großen“ welche jüngere Generationen nicht mehr kennen, außer im noch lebendigen musikalischem Erbe, daher bleibt auch er unvergessen.

Die einzige österreichische Kulturkarikaturistin WINnie JAKOB (1927-2012) zeichnete den Dirigenten Prêtre (1924-2017) recht oft und erzählte von seiner Freundlichkeit und Offenheit; obwohl er bei den Proben sehr genau und motivierend strikt zu den Musikern war. Eine ihrer Karikaturen von Georges Prêtre ziert sogar ein CD Booklet, was in der Musikbranche in der Art (leider) eher selten ist.

Der Franzose Prêtre war nie eine „Cocorico“ Dirigent, also französisch im Sinne „Grande Nation“ die über alles steht, weil Musik seine wahre Muttersprache war und in Konzerten und Aufführungen spürte dies auch besonders das sonst sehr kritische Wiener und österreichische Publikum.

Dass es sich bei Prêtre-Konzerten nicht um „herkömmliche“ Konzerte handelte, steht außer Zweifel. Als „Dirigent“ hatte sich Prêtre selbst – und darin stimmen ihm Orchestermusiker und Sänger uneingeschränkt zu – nie verstanden: vielmehr als „interprête“ also als Vermittler oder Übersetzer im französischem Sinne. Das Geheimnis seines Erfolges lag unter anderem, in dem sich zurückziehen zur Vermeidung einer Routine Gefahr sowie ein klar umgrenztes und intensiv studiertes „Repertoire ohne Repertoire“ zu haben. Nicht nur Maria Callas, Grace Bumbry u.a. betrachteten ihn als einen ihrer bevorzugten Dirigenten.

Einige der fundierten Gründe weshalb Prêtre die Stelle des Ersten Gastdirigenten der Wiener Symphoniker hatte. Letztere haben mit ihm eine Reihe erfolgreicher internationaler Gastspielreisen absolviert. Prêtre setzte besondere Akzente im österreichischen Musikleben – neben Wien auch bei den Festspielen in Bregenz und Salzburg. Allein im Wiener Musikverein stand Georges Prêtre 177 Mal am Pult und war Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde. 1996 wurde er mit dem Großen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich geehrt und seit 2004 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse. Das letztes Konzert des 92. Jährigen fand am 12. Oktober 2016 statt.

Wer mehr über die großen Dirigenten wie Georges Prêtre und die einzigartigen Karikaturen der WINnie Jakob erfahren will, sollte sich das Buch „Karajan con variazioni“ (Piper-Schott Verlag Serie Musik, 1990) mit einem Prolog von Prof. Hans Weigel zu Gemüte führen. Ein weiteres empfehlenswertes Buch „Dirigenten“ (Forum Verlag, 1965), welches kongenial Karikaturen von WINnie Jakob mit Fotos von Elfriede Hanak und Texten von Alexander Witeschnik gegenüberstellt. Ein Werk, welches auch für heutige angehende Musiker und Musikwissenschaftler noch immer große Relevanz hat. (MAJ)

Quellen: APA/Wr.Symphoniker/WINart Archiv