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Einer der großen Wagner-Sänger Bassbariton Theo Adam ist entschlafen- bleibender Fixstern am Opernhimmel

Theo Adam, Bassbariton, der in Wagner-Partien und Strauss-Rollen, neben 100 weiteren Partien, auch als Interpret von Liedern von Brahms, Schubert und Wolf sowie als Oratoriensänger, Weltgeltung erlangte – starb am 10. Jänner 2019 mit 92 Jahren in seiner Heimat Dresden.

Die Jahrzehnte Stimme des Renommierten seiner Zeit ist jedoch nicht verklungen

Die Opernwelt verliert einen der bedeutendsten Interpreten des 20. Jahrhunderts, „ein kosmopolitischer Sängergigant“ und einer der wenigen deutschsprachigen Weltstars der Opernbühne. Sein Wotan in Bayreuth (dort sang er erstmals 1952) hatte Maßstäbe gesetzt. Herausragend sei er auch in seiner geradezu virtuosen Liedinterpretation gewesen, so u.a. der Wiener Staatsopern Direktor Meyer.

WIN (Prof. Winnie V. Jakob 1927-2012) die berühmte und einzige österreichische Kultur-karikaturistin porträtierte und publizierte ihn mehrmals. So auch 1981 als BAAL in Baal (Friedrich Cerha) bei den Salzburger Festspielen. (Dies war seine 100. Rolle. Ihn sang er 1996 zum letzten Mal – mit 70).

Weitere Karikaturen sind  in dem Buch „Karajan con Variazioni“ von Winnie Jakob (Piper Schott, Serie Musik) zu entdecken.

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„Er war ein brillanter Künstler und ebenso großartiger Pädagoge, der vieles von seiner Begeisterung für den Gesang an die Studierenden weitergeben konnte“, würdigte ihn die Rektorin der Dresdner Hochschule für Musik. Adam sei als Künstler mit seiner Kreativität und seinem Talent Vorbild für Generationen von Studierenden gewesen. Er unterrichtete Sängernachwuchs und war engagierter Förderer der Opernausbildung im deutschsprachigen Raum.

Theo Adam wurde am 1. August 1926 in Dresden geboren. 1937 wurde er Sängerknabe im berühmten Dresdner Kreuzchor, nach dem Krieg studierte er Gesang. 1949 debütierte der Bariton an der Staatsoper Dresden (Ensemble Mitglied seit 1953) und sang danach regelmäßig auch bei den Bayreuther Festspielen. Selbst an berühmten Opernhäusern wie der New Yorker Met, der Wiener Staatsoper (wo er mehr als 250 Mal auftrat) und den Salzburger Festspielen (von 1981-1999) wusste Adam zu begeistern. Später inszenierte er auch selbst, moderierte im Fernsehen und schrieb Bücher. Kurz nach seinem 80. Geburtstag nahm der Künstler Abschied von der Bühne und fünf Jahre später zog er sich auch aus der Öffentlichkeit zurück.

 

MA Jakob, WINart Archiv f Kunstnachlass, 11.01.2019

Neue Highlightausstellung „SOKOL Auslese“ im Karikaturmuseum Krems

Sokol

Das Karikaturmuseum Krems eröffnete seine Hauptausstellung „SOKOL Auslese“ (25. März bis 25. November 2018). Sie zeigt 220 der besten Karikaturen, geniale Zeichnungen sowie Porträts von Erich Sokol (1933-2003).

Beginnend mit frühen Karikaturen für die „AZ“ Arbeiter Zeitung, über  satirische Zeichnungen aus den USA und  Cartoons für den Playboy, bis hin zu seinen politischen Karikaturen und der satirischen Porträtgalerie. Auch die selten gezeigten Auftrags-arbeiten für Do & Co, Plachutta und die Zentralsparkasse (heute Bank Austria) sind „Schmanckerln“ der Ausstellung.

Die Eröffnung fand – aufgrund des wiederholten und anhaltend steigenden Andrangs zum Karikatur Museum Krems mit seinem Alleinstellungsmerkmal – auch diesmal in der benachbarten Kunsthalle Krems statt.

Es sprach u.a. Erwin Steinhauer, als großer Fan Sokols: „Es war für mich eine totale Überraschung. Ich  habe mir damals die Zeitschrift ‚Die Bühne‘ gekauft. Es war mir eine große Auszeichnung von ihm gezeichnet zu werden. Ich habe mich immer gefragt, warum er mich gezeichnet hat. Ich habe dann in einer Dokumentation erfahren, dass Sokol gerne Leute gezeichnet hat, die er gar nicht kannte.“

HBP aD Heinz Fischer – leider erkrankt- ließ durch Erwin Steinhauer ausrichten: „Gute Zeichnungen oder Karikaturen von ihm auf meinem Frühstückstisch konnten den ganzen Tag aufhellen oder mich froh stimmen. Seit seinem Tod im Jahr 2003 sind schon wieder 15 Jahre vergangen, aber da gibt es den tröstenden Spruch, dass nur der verstorben ist, der vergessen wurde. Und Erich Sokol ist – wie die heutige Ausstellung beweist – alles andere als vergessen.“ so Heinz Fischer.

LH Johanna Mikl-Leitner  eröffnete die Ausstellung und erwähnte die Einzigartigkeit Sokols : „Als Karikaturist kommentierte er mit großem Einfallsreichtum das politische Geschehen Österreichs. Seine humorvollen Porträts von gesellschaftlichen Persönlichkeiten und die Cartoons für das Männermagazin Playboy erlangten internationale Bekanntheit. Als erster Art-Direktor des ORF setzte er neue Maßstäbe für das damals junge Medium „Fernsehen“ – das macht Erich Sokol einzigartig für die österreichische Kulturlandschaft.“

Unter den Eröffnungsgästen u. a.: Annemarie Sokol (Witwe und Nachlassverwalterin), Wegbereiterin Dagmar Koller, ORF Art-Dir Michael Hajek, Schauspielerin Erni Mangold, Künstler-Witwe Marietta Deix, Karikaturist Bernd Ertl, mumok-GF Cornelia Lamprechter, Sokol-Expertin Jutta Pichler und LH aD Erwin Pröll.

NICHT UNWESENTLICHE RANDBEMERKUNG:

Sokol gehört wie Deix, Ironimus (Peichl) zu den österreichischen Größen in der männlichen Karikatur. Doch an dieser Stelle sollte – im Wortsinn von HBP aD H. Fischer und LH J. Mikl-Leitner –  auch  DIE für die österreichische Kulturlandschaft Unvergessene WIN (Prof. Winnie JAKOB 1927-2012), einzige österreichische weibliche Kulturkarituristin,  erwähnt werden… wie schnelle Beispiele zeigen…JAM

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1 Collage: Sokol Auslese, Karikaturmuseum Krems
2 Porträt: Ausschnitt Karajan, Sokol (Collage Auslese Sokol, Karikaturmuseum Krems)
3 Karikatur: Herbert v. Karajan, WIN 1985 (Winnie Jakob), Tusche © WINart Archiv
4 Foto: (Ausschnitt)  Erni Mangold, Karikaturmuseum Krems/APA-Fotoservice (Schedl)
5 Karikatur: Erni MANGOLD, WIN 1999 (Winnie Jakob), Tusche, Kohlestift, © WINart Archiv

EUROCATURE:Kongress der Cartoonisten, Illustratoren und Karikaturisten

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EPIC! EUROCATURE XXL 23.-28. März 2018

Seit 2013 gibt es das „Megaevent“- der Kongress der Cartoonisten, Illustratoren und Karikaturisten- mit ausgewählten internationalen und österreichischen modernen Cartoonisten/Karikaturisten und Illustratoren mit einer Serie von Vorträgen, Workshops, „live acts“– man kann sich porträtieren lassen- und eine abschließende Großausstellung samt Prämierung in diversen Kategorien (u. a. Best Studio Piece, Best Exaggeration, Best Traditional Art, Best Digital Art) diesmal wird die Abschluss Ausstellung im Karikatur Museum Krems stattfinden. Das Karikatur Museum Krems war auch in den vergangenen Jahren auch immer wieder eine Pflicht Station.

Noch immer ist dieser Kunstbereich von Männern dominiert, daher nur wenig weibliche Teilnehmerinnen. Doch es sind mehr als zu Zeiten von WIN (Prof. Winnie Jakob 1927-2012) der bislang einzigen österreichischen Kulturkarikaturistin oder der deutschen Cartoonistin/Karikaturistin Marie Marcks (1922-2014)

Schön wäre es, wenn bei der nächsten EUROCATURE auch Werke vergangener anerkannter Künstler/Künstlerinnen der Karikatur exemplarisch ausgestellt werden könnten.

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WINart Archiv, erschienen im Kurier 09.07.1960 WINnie Jakob

Ursprünglich waren diese Kongresse in Frankreich, Heimat von Astérix & Obélix, sowie in Belgien, Heimat von Tintin & Milou (Tim & Struppi) angesiedelt und fanden nicht jährlich statt. Auch in Spanien und Marokko fanden ähnliche Treffen statt.

Seit 2013 hat Österreich jährlich diese Ehre, Anfangs hieß es EUROCON und ist heute unter EUROCATURE international bekannt und etabliert. Auch heuer ist die Veranstaltung bereits ausverkauft.

Es ist nicht die klassische Karikatur oder der Comic Cartoon- der feine Strich mit der spitzen Feder in Tusche im klassischen Schwarz-weiß- sondern eher die opulente überwiegend bunte Darstellung von Persönlichkeiten, wie wir sie von Großauflagen Medien oder Straßen-Porträtisten in touristischen Innenstädten im Sommer kennen.

Dennoch ist nicht zu verkennen, dass diese Kunstform ihre Wurzeln in der Karikatur hat. Ferner ist der Einzug der digitalen Zeichnung eine Herausforderung der diese Kunstrichtung, auch durch 3D Darstellungen, sehr bereichert.

Weitere Infos : www.eurocature.org oder www.facebook.com/eurocature?fref=ts

Die Namen der modernen internationalen Cartoonisten/Illustratoren und Karikaturisten Szene (Auszug):

2018 Wien/Krems: Anton Emdin, Lip Comarella, Stefan Nützel, Agnès Jacquelin (Aka Abel Joachim Crayon), Rui Duarte, Lode Op De Beeck, Allan Buch, Christian Gschöpf, Kelly Whynot, BRBadHei, Patrick Strogulski, Regina Vetter, Theodossis Teneketzidis, Thijs Wessels, Christian Stellner, Axel Krauss, Dominik Zeillinger, Samuel KingDavis, Jacques Thijs, Lucy Hobrecht, Joachim Rick, Susanne Zeiner, Michael Zeiner, Florian Taker, Siv Grethe Bøhn-Pettersen, Raimund Pulz.

2017 Wien: Bruno Tesse, Johanna Veerenhuis, Joaquin Aldeguer, Valentin Chibrit, Marvin Lorenz, Roberto Freire, Martin Fitz, Martin van Gelder, Joachim Rick, Angelo Baiocchi, Mouna Amaout, Jeanet Willems, Karel Op De Beeck, Manny Avetisyan, Radu Cletiu, Stefan Kahlhammer, Michael Graessle, Regina Vetter, Patrick Strogulski, David Op De Beeck, Lode Op De Beeck, Lucy Hobrecht, Axel Wilhelm Krauss, Christian Gschöpf, Raimund Pulz, Hermann Klement, Thomas Kleinberger, Michael Kaiser, Michael Wittmann, Patrick Lichtenecker, Bernd Weidenauer, Gregor Pirker, Agnès Jacquelin, Jasper Vandecruys, Jan Op De Beeck, Daniel Stieglitz, Gerald Koller, Birgit Vlk, Xi Ding.

2016 Wien: Thomas Fluharty, Birgit Vlk (A), Olle Magnuson, Petar Pismetrovic, Marion van de Wiel, Jan op de Beeck (BE), Ralf Ricker, Tasiir Franz, Siv Grethe Bøhn-Pettersen, Patrick Lichtenecker, Herrmann Klement, Bernd Weidenauer, Gregor Pirker, Allan Buch, Agnès Jacquelin, Birgit Vlk, Xi Ding.

2015 Wien: Maria Picasso Piquer, Nolan Harris, Xi Ding, Bruce MacKinnon, Anthony Geoffroy, Bernd Weidenauer (A), Birgit Vlk (A), Bob Krieger, Aaron, Jan, Michael Josenko, Michael Wittmann, Patrick Strogulski (D), Raimund Pulz, Ralf Ricker, Christian Stellner.

2014 Wien: Thierry Coquelet (F), Paul Moyse, Court Jones, Jason Seiler, Xi Ding, Ralf Ricker, Abel Joachim Crayon, Patrick Strogulski (D), Allan Buch, Thomas Aigelsreite.

2013: Jean Mulatier (F), Jan Op De Beeck (BE), Jason Seiler (USA), Nate Kapnicky (USA), Sebastian Krüger, Abel Joachim Crayon, Allan Buch, Amy Aboud, Alberto Russo, Bernd Ertl, Birgit Vlk (A), Brian Main, Boris, Carlos Carcoma, Christian Gschöpf, Christian Stellner, Christof Stanits, LORCA, David op De Beeck, Eric Goodwin, Gerald Koller, Hermann Klement, Jakob Kohlmayer, Jasper Vandecruys, Jeff Bell, Joachim Rick, Josu Maroto, Le Maëster, Martin Fitz, Marvin Lorenz, Memis Agar, Michael Pleesz, Michael Wittman, Michael Jesenko, Nosrat Abdosheykhi (Nasrin Sheykhi), Ralf Ricker, Tasiir Franz, Thomas Lebeltel, Thomas Moor, Vinzenz Schüller, Xi Ding.

IRONIMUS 90 im Karikatur Museum Krems 3. März bis 27. Mai 2018 SEHENSWERT

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Die Ausstellung zum 90. Geburtstag (18. März) der Zeichnerlegende IRONIMUS Arch. Gustav „Gustl“ PEICHL zeigt neue, bislang unveröffentlichte Cartoons aus dem

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Portrait Peichl Fotocredit Residenz Verlag

„Unruhestand“. Über 60 Jahre hat der Karikaturist  mit spitzer Feder das politische Zeitgeschehen aufs Korn genommen, ehe er sich Ende 2014 zur Ruhe setzte.  Erstmals nun zu sehen eine Ausstellung mit seinen besten nicht politischen Zeichnungen: feinsinnige Cartoons und Karikaturen mit inhaltlichen hintergründigen Beobachtungen, die mit der Doppelbödigkeit des Lebens und der Kunst spielen – und uns die Absurdität der kleinen, alltäglichen Momente vor Augen führen.

Bei der Eröffnung, mit rd. 400 Gästen, am Samstag den 3. März  nach Begrüßung und Einführung durch Dir. Gusenbauer sprach Gerhard Haderer eine fulminante freie Laudatio, nicht nur als Künstlerkollege und Freund, und bezeichnete die Werke Peichls als „Oeuvre der österreichischen Zeitgeschichte“.

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LH J. Mikl-Leitner mit Dir. G. Gusenbauer) (Fotocredit Kunstmeile Krems/C. Redtenbacher

Auch Landeshauptfrau Hanni Mikl-Leitner würdigte zur Eröffnung den Architekten Gustav Peichl sowie den Zeichner IRONIMUS nicht nur das Haus des Karikatur Museum welches seine Handschrift trägt, sondern ob der Inhalte des Hauses, welches mit steigenden Besucherzahlen (zuletzt über 75. 000), ein europäisches und österreichisches Unikat in Niederösterreich und Erfolgsmodell seiner Art für Cartoon, Comic und Karikatur im zeitgenössischen und historischem auftragsgemäß darstelle. Sie lobte nicht nur das Geburtstagskind IRONIMUS sondern auch Dir. G. Gusenbauer für seine Umsetzungen sowie den Kurator Markus Peichl (Sohn von Ironimus). Sie unterstrich generell die hohe Verantwortung des Karikaturisten/Karikaturistin in der Gesellschaftskritik nicht nur als kritischen mit Leichtigkeit, Humor und Spaß, mit wenig Strichen, in kurzen Sequenzen das Wesen des Menschen und das jeweilige Thema erfassend aufzuzeigen, sondern insbesondere einen Anstoß zum Nachdenken zu geben.

Als „Geburtstagsüberraschung“ erhält IRONIMUS ein Album mit Fotobox Bildern sämtlicher Eröffnungsbesucher.

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MA Jakob, WINart Archiv Prof Winnie JAKOB

Ironimus arbeitete als Karikaturist für diverse Zeitungen im deutschsprachigen Raum. Mit mehr als 12.000 Karikaturen, über 30 Büchern und rund 100 Ausstellungen blickt er auf eine beispiellose Karriere zurück, seine ORF-Sendungen Die Karikatur der Woche und Der Jahresrückblick in der Karikatur erreichten ein Millionen-publikum. Unter seinem bürgerlichen Namen wurde er als Architekt bekannt, zum Beispiel durch den Bau der ORF-Landesstudios in Graz, Innsbruck, St. Pölten etc., Anbau des Städel Museums in Frankfurt, der Bundeskunsthalle in Bonn, der Messe Wien und des Karikaturmuseum Krems.

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Held der Eroberung, 1958, Tusche IRONIMUS Archiv Foto MJ Press

Die Ausstellung, im kleinen Peichl Kabinett, von Gottfried Gusenbauer, künstlerischer Direktor des Karikaturmuseum Krems, und Markus Peichl, Galerist und IRONIMUS’ Sohn, kuratiert. Sie zeigt an die 90 Zeichnungen aus den Jahren 1948 bis 2018, darunter neue, bislang unveröffentlichte Blätter, die erst vor Kurzem entstanden sind.

BUCHTIP: 

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Cover: Residenz Verlag

„IRONIMUS Cartoons 1948-2018“ Sohn Markus PEICHL als Herausgeber dieses

Buches im RESiDENZ VERLAG kürzlich erschienen und zeigt eben eine Auswahl an Zeichnungen 1948-2018, welche sich teilweise in der Ausstellung wiederfinden.

ISBN: 9783701734535, 216 Seiten, Hard Copy, € 22,-

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Ironimus zeichnet Bruno Kreisky, Tusche WIN 1985

R A N D B E M E R K U N G:

IRONIMUS hat mit seiner bereits verstorbenen Kollegin Prof. Winnie JAKOB „WIN, Winnie“ (1927-2012) vieles gemeinsam. Sie haben beide familiäre Geschichte aus Böhmen & Mähren. Sie haben beide ähnliche Karrieren bis auf den Punkt Architektur. Der „Mann“ Peichl setzte sich jedoch mehr durch, nicht nur durch politische Karikaturen, sondern auch in der damals männlich dominierten Kunst- und Medienszene, während die einzige österreichische weibliche Kulturkarikaturistin WIN allmählich in Vergessenheit gerät…

IRONIMUS sagte über WIN: “….eine außerordentlich begabte und anerkannte Künstlerin, aber ein schwieriger Mensch…“, so der Maestro über die  Maestra.

Vortrag über die einzigartige Karikaturistin Prof. WINnie Jakob im Karikaturmuseum Krems bei der Langen Nacht der Museen am 07.10.2017

Das  KARIKATURMUSEUM Krems einziges österreichisches Museum für satirische Kunst, widmet sich der politischen Karikatur, der humoristischen Zeichnung bis hin zu Comic und Illustration. Karikatur begeistert und inspiriert sowohl Betrachter/innen als auch Kunstschaffende aller Disziplinen. Das Karikaturmuseum Krems ist ein lebendiger Ort für qualitätsvolle und gesellschaftspolitische Ausstellungen.

Im Rahmen der LANGEN NACHT DER MUSEEN -NÖ 2017 findet am Samstag  07. Oktober

20:00 Uhr bis 20:30 Uhr VORTRAG ÜBER DAS LEBEN UND WERK DER ÖSTERREICHISCHEN KARIKATURISTIN Prof. WINNIE JAKOB, Signum „WIN“ (1927-2012)

Über ein halbes Jahrhundert zählte WIN, eine in Reichenberg i. B. (Liberec) gebürtige Österreicherin, zu den Größen der internationalen Kultur-Karikatur-Szene. Die Zeichnungen – der einzigen Frau in diesem spezifischen Genre – wurden regelmäßig in überregionalen Medien, Bücher und Filme publiziert. Die Zeichnerin, Karikaturistin, Journalistin und Publizistin  erhielt  zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen und Ehrungen. Den jüngeren Generationen ist WIN auch aus den Urzeiten des „Kasperl“ (ORF) im Gedächtnis. Hunderte von Zeichnungen befinden sich in öffentlichen Sammlungen in Europa und den USA.

Vortrag vom Nachlassinhaber M. A. Jakob „WINart“ Archiv

Zahlreiche Werke von WIN befinden sich durch öffentliche Ankäufe: rd 150 Werke u.a. in der Artothek des Bundes, Artothek Niederösterreich, Oberösterreich, Carolino Augusteum Salzburg, Albertina Wien, Kunstamt Berlin, Kulturämter der Städte Wien, Villach, Österreichische Nationalbibliothek, Salzburger Festspiele, Museen der Stadt Wien (Artothek MUSA, Stadt und Landesbibliothek, Stadt und Landesarchiv), Deutsches Staatsarchiv zu Berlin, Kunstmuseum Basel, Kunsthaus Zürich, Filmarchiv Österreich, Metropolitan Museum of Art, NY USA, Salomon R. Guggenheim Museum NY USA, National Gallery of Art Washington DC USA, Museum für Moderne Kunst Frankfurt, National Library of Congress Washington DC, u. v. a. m.

Michel A. Jakob hat den echten Kunstnachlass seiner Taufpatin und Tante, die Schwester seines Vaters, Prof. WINifred  JAKOB nach deren Tod übernommen. Er ist mit Werken von WIN in seinem Umfeld aufgewachsen. Durch das (Er-)Forschen und das äußerst intensive Befassen mit dem Werk von WINNIE sowie der Aneignung des spezifischen Fachwissens gilt er als Experte. Getreu dem übernommenen Auftrag –gemäß dem Wunsch der Künstlerin- das Werk von Prof. WINNIE JAKOB am Leben zu erhalten und einem breiten Publikum weiter zugänglich zu machen.

KARIKATURMUSEUM KREMS, Steiner Landstraße 3a 3500 Krems a. D. http://www.karikaturmuseum.at

Startenor Nicolai GEDDA die „Stimme der Musik“ und der „unendliche feine Differenzierer“ im Alter von 91 Jahren verstorben

Als «Poet unter den Tenören» wurde er gefeiert, als «the world’s most recorded tenor» bewundert. Wer einen seiner späten Auftritte erlebt hat, fühlte sich an eine vergangene, glanzvolle Epoche des Singens erinnert – es war ein Singen wie im Traum.

Von Beginn an profitierte der Schwede von seinen glänzenden hohen Tönen: einer leichten Höhe – und vor allem mit einem hohen D – Der Plattenproduzent Walter Legge, beeindruckt von Gedda‘s Musikalität und Sprachen, telegrafierte u.a. an Herbert von Karajan: «Habe soeben den größten Mozart-Sänger meines Lebens gehört. Sein Name ist Nicolai Gedda.»

Mit Karajan und Salzburg verbinden Gedda sechs Opernauftritte und acht Konzerte. Im Zuge eines dieser Konzerte zeichnete die einzige österreichische weibliche Kulturkarikaturistin Prof. Winnie Jakob (1927-2012) ihn auch 1968 in Salzburg. Sie bezeichnete ihn als sehr feinfühlig und er war von Winnie‘s Karikaturen sehr angetan. Weitere WIN Karikaturen von GEDDA befinden sich im Original in den Archivsammlungen der Salzburger Festspiele.

Ein tenoraler Superstar wie später die «Drei Tenöre» Pavarotti, Domingo und Carreras wurde er nie, dafür fast immer zu der «Stimme der Musik», die er sang, wie der Kritiker Jürgen Kesting schrieb. Das erreichte er vor allem dank seiner raffinierten Gesangstechnik und seiner sprachlichen Sicherheit. «Geddas Anstrengungen sind darauf gerichtet, Probleme zu lösen; die der meisten Sänger, sie zu umgehen», urteilte der Kritiker Irving Kolodin.

Gedda sei «der vielseitigste Stilist unter allen Tenören der Nachkriegszeit», sagte Kesting zum 85. Geburtstag Geddas der DPA. So habe der Sänger mehr Raritäten im Repertoire als Pavarotti Hauptrollen. Seine Markenzeichen wurden das einschmeichelnd weiche Timbre und eine mühelose, leicht ansprechende Höhe. «Ihr Volumen war gering, die Durch-schlagskraft nicht groß, die Tragfähigkeit hingegen gut, der Umfang außergewöhnlich», schrieb Kesting über die Stimme des jungen Gedda. Überragend sei er im französischen und russischen Fach gewesen – aber auch ein wichtiger Mozart-Tenor, was leider bei seinen Aufnahmen nicht voll zum tragen kam.

Silbrig schimmernd und betörend süß klang Geddas Stimme; bis 2001 hat er in mehr als 100 Rollen auf der Bühne gestanden. Er selbst bezeichnete sich als schüchtern – so war denn der Sänger, der mit der Stimme zu schauspielern verstand, auf der Bühne eher „gehemmt“.

An der Wiener Staatsoper feierte er 1962 als Tamino in der „Zauberflöte“ seinen Einstand, dem weitere 36 Auftritte bis 1977 folgten – 1988 erhielt er zudem den Titel Kammersänger.

Das Geheimnis seiner langen Karriere: Disziplin und das Wissen um die Grenzen der Stimme. Vor zu schweren Rollen in jungen Jahren und allzu vielen Auftritten hat er sich gehütet. Das Leben jener Stars, die von Aufführung zu Aufführung jetten, kritisierte er scharf. «Lässt man dies zur Gewohnheit werden, um möglichst viel Geld zu verdienen, verkürzt man seine Karriere um mindestens zehn Jahre», schrieb Gedda in seiner Autobiografie.

«Leider dient er viel zu wenig als Vorbild», bedauerte Kesting. «Junge Sänger haben sich eingeschworen auf ein Einheits-Espressivo der Generation Carreras und Domingo» – wo Gedda unendlich fein differenzierte. So blieb (und bleibt) er unnachahmlich für die meisten und kaum wieder erreichbar.

Buchtipp: Karajan con Variazioni, Karikaturen, Winnie Jakob, Serie Musik Piper-Schott ISBN 3-7957-8270-8 (Schott)  ISBN 3-492-18270-4 (Piper)

Quellen: APA/DPA/Salzburger Festspiele/STOP/WINart Archiv

Georges PRÊTRE reiht sich in das Panthéon der großen Dirigenten

Georges PRÊTRE reiht sich in das Panthéon der großen Dirigenten wie Böhm, Harnoncourt, Karajan, Knappertsbusch, Krips, Mitropoulos, Ormandy, Ozawa, Paumgartner, Richter, Schuricht, Stein, und die vielen anderen großen Dirigenten. Die „Großen“ welche jüngere Generationen nicht mehr kennen, außer im noch lebendigen musikalischem Erbe, daher bleibt auch er unvergessen.

Die einzige österreichische Kulturkarikaturistin WINnie JAKOB (1927-2012) zeichnete den Dirigenten Prêtre (1924-2017) recht oft und erzählte von seiner Freundlichkeit und Offenheit; obwohl er bei den Proben sehr genau und motivierend strikt zu den Musikern war. Eine ihrer Karikaturen von Georges Prêtre ziert sogar ein CD Booklet, was in der Musikbranche in der Art (leider) eher selten ist.

Der Franzose Prêtre war nie eine „Cocorico“ Dirigent, also französisch im Sinne „Grande Nation“ die über alles steht, weil Musik seine wahre Muttersprache war und in Konzerten und Aufführungen spürte dies auch besonders das sonst sehr kritische Wiener und österreichische Publikum.

Dass es sich bei Prêtre-Konzerten nicht um „herkömmliche“ Konzerte handelte, steht außer Zweifel. Als „Dirigent“ hatte sich Prêtre selbst – und darin stimmen ihm Orchestermusiker und Sänger uneingeschränkt zu – nie verstanden: vielmehr als „interprête“ also als Vermittler oder Übersetzer im französischem Sinne. Das Geheimnis seines Erfolges lag unter anderem, in dem sich zurückziehen zur Vermeidung einer Routine Gefahr sowie ein klar umgrenztes und intensiv studiertes „Repertoire ohne Repertoire“ zu haben. Nicht nur Maria Callas, Grace Bumbry u.a. betrachteten ihn als einen ihrer bevorzugten Dirigenten.

Einige der fundierten Gründe weshalb Prêtre die Stelle des Ersten Gastdirigenten der Wiener Symphoniker hatte. Letztere haben mit ihm eine Reihe erfolgreicher internationaler Gastspielreisen absolviert. Prêtre setzte besondere Akzente im österreichischen Musikleben – neben Wien auch bei den Festspielen in Bregenz und Salzburg. Allein im Wiener Musikverein stand Georges Prêtre 177 Mal am Pult und war Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde. 1996 wurde er mit dem Großen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich geehrt und seit 2004 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse. Das letztes Konzert des 92. Jährigen fand am 12. Oktober 2016 statt.

Wer mehr über die großen Dirigenten wie Georges Prêtre und die einzigartigen Karikaturen der WINnie Jakob erfahren will, sollte sich das Buch „Karajan con variazioni“ (Piper-Schott Verlag Serie Musik, 1990) mit einem Prolog von Prof. Hans Weigel zu Gemüte führen. Ein weiteres empfehlenswertes Buch „Dirigenten“ (Forum Verlag, 1965), welches kongenial Karikaturen von WINnie Jakob mit Fotos von Elfriede Hanak und Texten von Alexander Witeschnik gegenüberstellt. Ein Werk, welches auch für heutige angehende Musiker und Musikwissenschaftler noch immer große Relevanz hat. (MAJ)

Quellen: APA/Wr.Symphoniker/WINart Archiv